Die Kunst der Ferienbetreuung ist, das Lernen fast unterschwellig ablaufen zu lassen und das Streuen von Wissen spielerisch zu gestalten. 

Jetzt wo das ganze organisatorische Gewimmel vorbei ist und wir endlich ein bisschen Luft bekommen haben, kann man im Rückblick nur bestätigen, dass Ferienbetreuung unser Lieblingskind ist - bunt, dynamisch und voller Überraschungen, wie der Sommer selbst! 

Die Kunst der Ferienbetreuung ist, das Lernen fast unterschwellig ablaufen zu lassen und das Streuen von Wissen spielerisch und mitreißend zu gestalten. Komprimiertes Lernen unterschiedlicher Inhalte, Fokussierung auf ein Thema über längere Zeit und gemeinsames Arbeiten auf ein größeres Ziel sollen lieber hinter den Kulissen ablaufen. Ganz heimtückisch planen wir diverse Schulungen der Fein- und Grobmotorik, fördern kreative Kopfarbeit sowie logisches Denken und bringen unterschiedliche Herangehensweisen an komplexen Aufgaben bei. Auf der To-do-Liste der Kinder bleibt nur: Spaß haben!

 

Einerseits bieten wir Workshops an, die den Schüler*innen ermöglichen, sehr intensiv an einem Thema oder Projekt wie Malen, Tanzen oder Experimentieren zu arbeiten und viel zu ernten. Im Gegensatz zu den regulären AGs, wo die Resultate erst nach einem halben Jahr bemerkbar werden, können die Kids eigene Fortschritte und Erfolge innerhalb kurzer Zeit (3 bis 5 Tage) sehen. Andererseits sind es Themenwochen, in denen die Kinder eine immensere Erfahrung mit einem Teilbereich unterschiedlicher Kulturen machen können: Wer waren und wie lebten die Ureinwohner Amerikas? Wie hat eine Burg ausgesehen und was war einem Ritter wichtig? Wer waren die Hippies und wofür standen sie ein? Wie sieht der Arbeitsalltag eines Detektivs aus? Um nur ein paar der spannenden Leifragen zu nennen...

Der Trend für die Auswahl von Mottos ist für uns immer ein Rätsel! Vor einigen Jahren hatten wir sehr viele Anfragen zu Indianer- und Ritter-Wochen. Dieses Jahr sind Detektiv- und Comic-Wochen sehr gefragt. Wir freuen uns sehr, dass die Ganztagsbetreuungen etwas mutiger und experimentierfreudiger geworden sind und gerne außergewöhnliche Angebote wahrnehmen. So haben wir dieses Jahr das erste Mal eine Anfrage für eine Weltall-Woche! Ein Debüt! 

 

Nachdem das Thema ausgewählt wurde, muss alles vorbereitet werden - es werden passende Kursleiter*innen gesucht, es finden Planungsgespräche statt, Material wird eingekauft und vorbereitet. Dabei dürfen wir auch sägen und hämmern, nähen und malen. Nicht selten sieht unser Büro wie eine durch Raum und Zeit reisende Werkstatt aus. Wenn das Betreuungsprogramm und die Tagesabläufe erstellt sind, werden sie der Schule präsentiert und gegebenenfalls angepasst.

 

Dieses Jahr wurde unser ganzes Können abverlangt, denn wegen der Schulschließungen für die letzten drei Schulmonate vor den Ferien war zunächst unklar, ob Ferienangebote durchgeführt werden dürfen. Die Entscheidung des Bildungsministeriums und einzelner Kommunen kam sehr, sehr kurzfristig. So kurzfristig, dass viele Schulen leider gar nicht mehr in der Lage waren, überhaupt eine Planung der Sommerferien zu machen. Es ist aber wirklich den ungewohnten und chaotischen Umständen der Coronavirus-Krise zuzuschreiben.

 

Aber auch wir wurden mit der Herausforderung konfrontiert, sehr schnell und flexibel auf die vielfältigen Anfragen seitens der Schulen zu reagieren und innerhalb kürzester Zeit ein adäquates und anspruchsvolles Programm durchzuführen. Es hat leider nicht immer geklappt, doch größtenteils haben wir mit Hilfe unserer Kursleiter, der OGS-Teams und Träger viele Kinderlächeln herbeizuzaubern. Und was die „Patzer“ angeht - es geht nicht darum, stets perfekt zu sein, sondern darum, aus den Schwierigkeiten und Misserfolgen zu lernen und besser zu werden.

 

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