Dass erlebnispädagogische Übungen sinnvoll und förderlich für das Sozialverhalten einer Klasse und die Kinder im Einzelnen sind, davon braucht kaum eine Lehrkraft überzeugt werden. 

 

Dass erlebnispädagogische Übungen sinnvoll und förderlich für das Sozialverhalten einer Klasse und die Kinder im Einzelnen sind, davon braucht kaum eine Lehrkraft überzeugt werden. Aber, der Schulvormittag ist im 45 Minuten-Takt streng durchorganisiert. Wo soll da noch Zeit für Spiel und Spaß sein? „Die Kids können sich ja auf dem Schulhof austoben“. Es geht nur eben um viel mehr als nur „Austoben“. 

 

„Es geht mir bei der Erlebnispädagogik um die Förderung von Team- und Kooperationsfähigkeit im Grundschulalter. Das hilft, die Kinder auf die Anforderungen unserer Gesellschaft vorzubereiten. Gleichzeitig wird die Klassengemeinschaft enorm gestärkt und es entsteht häufig eine sehr enge und auf Vertrauen basierende Verbindung zwischen Schülern und Anleitern. Außerdem fördert Erlebnispädagogik das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl.“, berichtet Marcus Weber, Dipl.-Sozialpädagoge, der seit vielen Jahren als pädagogischer Leiter einer Offenen Ganztagsschule tätig ist und dort erlebnispädagogische Projektstunden durchführt.

 

Die Forderung nach sozialer Erziehung in der Schule ist sogar gesetzlich in den Landes-Schulgesetzen verankert. So hat sich Nordrhein-Westfalen vorgenommen: „[…] Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erziehung“ (§ 2 Abs. 2 SchulG). Auch Bremen will, dass SchülerInnen lernen sollen, „[…] eigene Verhaltensweisen einschätzen und verändern zu können und gegebenenfalls Hilfe anzunehmen, das als richtig und notwendig erkannte zu tun; […] eigenständig wie auch gemeinsam Leistung zu erbringen“ (§ 5 Abs. 3 Nr. 5 BremSchulG). Im Schulgesetz steht außerdem, dass die Schulleitung dafür Sorge trägt, dass entsprechende Maßnahmen dahingehend umgesetzt werden. Es liegt also in der Verantwortung der Schulleitung, dass Lehrende Raum und Zeit finden, pädagogische Aktionen in den Schulalltag einzubinden.

 

Marcus Weber ist davon überzeugt, dass die strenge Unterichts-Taktung mit gutem Willen und etwas Organisation zu Gunsten erlebnispädagogischer Angebote aufgebrochen werden kann. bzw. Es sollte möglich sein, bzw. das Recht eines jeden Lehrenden, Platz für erlebnispädagogische Aktivitäten zu finden. Viel wichtiger ist aber noch, dass Marcus Weber aus eigener Erfahrung versichern kann: „Es wird sich lohnen!“

 

Weshalb es sich so sehr lohnt und wie erlebnispädagogische Aktionen in den Schulalltag eingebaut werden können, lesen Sie im nächsten Blogbeitrag, Erlebnispädagogik Teil 2.

 

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